Naturhistorisches Museum Wien

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Provenienzforschung

 

ProvenienzforscherInnen

Dr. Thomas Mayer, Dario Alejandro Luger M.A.
 

Im NHM sind mehr als 20 Millionen Objekte aufbewahrt, die Sammlungen der insgesamt 14 Abteilungen umfassen Belege zu Tieren, Pflanzen, Mineralien, Gesteinen und Fossilien sowie zur Anthropologie.

Seit dem Inkrafttreten des Kunstrückgabegesetzes 1998 (BGBl. I, 181/1998) wurden die Bestände des NHM auf der Suche nach Objekten gesichtet, die im Zuge oder als Folge der NS-Gewaltherrschaft in das Eigentum des Bundes gelangt sind, um sie an die ursprünglichen EigentümerInnen oder deren RechtsnachfolgerInnen zurückzugeben.

Vom Kunstrückgabebeirat erfolgte bisher in sechs Fällen die Empfehlung zur Rückgabe von Objekten, in fünf Fällen sprach sich der Kunstrückgabebeirat dagegen aus, in zwei weiteren, den RechtsnachfolgerInnen der ursprünglichen EigentümerInnen die Übereignung von einzelnen Stücken aus den nach ihrer Art gleichwertigen Tranchen geologischer Objekte anzubieten.

Empfehlungen des Kunstrückgabebeirats zu Objekten aus dem NHM

Der Kunstrückgabebeirat empfahl die Rückgabe von Objekten aus dem Missionshaus St. Gabriel, von Ernst Moriz Kronfeld, Robert/Margarethe Piowaty-Lang, Moritz Rothberger, Siegfried Roubicek und Martha Schlesinger.

Keine Empfehlung zur Rückgabe erfolgte bei Objekten von Martin Glaessner, Ernst Moriz Kronfeld, Georg Rosenberg und Robert Wadler.

Bezüglich der geologischen Objekte von Walter Hersch und Gertrude/Max Zarfl, die nicht inventarisiert, sondern lediglich den damals vorhandenen Sammlungen vergleichbarer Objekte beigelegt worden waren und daher heute nicht mehr eindeutig identifizierbar sind, hielt es der Kunstrückgabebeirat für angezeigt, deren Nachkommen zu kontaktieren und ihnen die Übereignung von einzelnen Stücken aus den nach ihrer Art gleichwertigen Tranchen anzubieten.

Literatur zur Provenienzforschung im NHM

Claudia Spring, "So schön wie in Schönbrunn schneit es nirgends auf der Welt": Der Sammler, Forscher und Publizist Ernst Moriz Kronfeld, in: Eva Blimlinger/Heinz Schödl (HgIn), Die Praxis des Sammelns, Personen und Institutionen im Fokus der Provenienzforschung (= Schriftenreihe der Kommission für Provenienzforschung, Band V, Wien 2014, S. 31-70.) Claudia Spring, Politische Brüche - Inhaltliche Kontinuitäten: Aspekte zur Bibliothek des Naturhistorischen Museums Wien. Ein Werkstattbericht, in: Bruno Bauer/Christina Köstner-Pemsel/Markus Stumpf (HgIn), NS-Provenienzforschung an österreichischen Bibliotheken. Anspruch und Wirklichkeit (=Schriften der Vereinigung Österreichischen Bibliothekarinnen und Bibliothekare 10), Graz 2011, S. 425-440.

Spring Claudia, NS-Provenienzforschung in den Bibliotheken des Naturhistorischen Museums Wien. Ein Werkstattbericht, in: Bruno Bauer/Christina Köstner-Pemsel/Markus Stumpf (HgIn), NS-Provenienzforschung an österreichischen Bibliotheken. Anspruch und Wirklichkeit (=Schriften der Vereinigung Österreichischer Bibliothekarinnen und Bibliothekare 10), Graz 2011, S. 425-440.

Gschiel Christina/Nimeth Ulrike/Weidinger Leonhard (HgIn),
Schneidern und sammeln. Die Wiener Familie Rothberger,
(Schriftenreihe der Kommission für Provenienzforschung, Band 2),
Böhlau, Wien 2010, darin: insb. Ulrike Nimeth, Moriz Rothberger, S. 61-82.

Riedl-Dorn Christa, Von Leermeldungen zu achtzehn Dossiers - Zehn Jahre Provenienzforschung am Naturhistorischen Museum, in: Anderl Gabriele/Bazil Christoph/Blimlinger Eva/Kühschelm Oliver/Mayer Monika/Stelzl-Gallian Anita/Weidinger Leonhard (HgIn), „ ... wesentlich mehr Fälle als angenommen“. 10 Jahre Kommission für Provenienzforschung, Wien 2009, S. 176-194.