Weltmuseum Wien

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Provenienzforschung

 

ProvenienzforscherInnen

Mag.a Ildikó Cazan-Simányi
 

Ziel der Provenienzforschung im Museum für Völkerkunde in Wien ist die Überprüfung der Erwerbungen in der Zeit von 1938 bis 1945 sowie auch die der Nachkriegserwerbungen.

Gegenstand der Recherchen sind Ethnographica aus verschiedenen Regionen der Erde, Bücher, Photographien und Bilder.

Die bislang erstellten Dossiers wurden nur teilweise dem Beirat vorgelegt, da es sich in etlichen Fällen um „herrenloses“ Gut (Zuweisungen seitens diverser NS-Stellen, unter anderem durch die NSV), Erwerbungen über Auktionshäuser oder aber um Leihgaben handelt.

Das Museum hat beschlossen, die betroffenen Leihgaben von NS-Opfern nach Abschluss der ErbInnensuche, die sich sehr schwierig gestaltet, aus eigener Initiative an die RechtsnachfolgerInnen zu restituieren.

Ein zentrales Problem der Provenienzforschung im Museum für Völkerkunde ist eine eindeutige Identifizierung von Objekten, die in den NS-Dokumenten über die Entziehungsvorgänge meist nur sehr unpräzise beschrieben sind und bei denen es sich vielfach um Gegenstände handelt, von denen es zahlreiche ähnliche bzw. gleichartige Stücke existieren.

Dieses Problem stellt sich besonders im Zusammenhang mit den nach 1938 erworbenen, heute noch im Haus vorhandenen Objekten aus der Sammlung Anton und Walter Exner (über 80 Objekte), die teilweise problematischer Herkunft sein könnten. Es wurde daher seitens des Museums beschlossen, sie in die Datenbank des Nationalfonds zu stellen.

Überprüft wird ferner (soweit dies aufgrund der vorhandenen Unterlagen möglich ist), ob die nach 1938 von NS-Seite in Verwahrung des Museums für Völkerkunde übergebenen Bestände des alten Jüdischen Museums in Wien nach 1945 vollständig an die Israelitische Kultusgemeinde Wien abgegeben worden sind.