Deutsches Zentrum Kulturgutverluste

Mit Anfang des Jahres 2015 nahm das Deutsche Zentrum für Kulturgutverluste die Arbeit auf. Es handelt sich hierbei um eine Stiftung bürgerlichen Rechts, welche auf nationaler sowie internationaler Ebene als zentraler Ansprechpartner im Bereich der Provenienzforschung fungieren soll. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, öffentliche Einrichtungen wie Museen, Archiven und Bibliotheken, aber auch privaten Sammlern bei der Suche nach NS-Raubkunst und Kulturgutverlusten während der sowjetischen Besatzungszeit und in der DDR unterstützend zur Seite zu stehen. Darüber hinaus wird die Stiftung auch mit der Berliner Arbeitsstelle für Provenienzforschung sowie der Forschungsstelle für „Entartete Kunst“ der Freien Universität Berlin kooperieren.

Als Grundlage für die Arbeit des Deutschen Zentrums für Kulturgutverluste sollen die „Washingtoner Prinzipien“  aus dem Jahr 1996 und der deutschen „gemeinsamen Erklärung“ von 1999 gelten, in welchen sich Deutschland und andere Staaten dazu verpflichtet haben, Kulturgüter, welche während des Nationalsozialismus beschlagnahmt oder geraubt wurden, ausfindig zu machen und nach Möglichkeit an die rechtmäßigen Eigentümer zu restituieren.
Sitz der Einrichtung ist Magdeburg in Sachsen-Anhalt, wo sich bereits die „Lost Art“ Koordinierungsstelle befand,  deren Arbeitsschwerpunkte auch weiterhin fortgesetzt werden sollen. Träger der Institution sind die Bundesregierung, die Bundesländer und kommunale Spitzenverbände.

Von staatlicher Seite flossen vier Millionen in die Gründung des Zentrums. Jährlich sollen sechs Millionen Euro für Provenienzforschung hinzukommen - auch die Länder wollen sich finanziell beteiligen und erhöhen ihre Fördermittel.

Um eine stärkere Vernetzung im Bereich der Provenienzforschung gewährleisten und vorantreiben zu können, wird ein Stab von 20 Mitarbeitern in Magdeburg eingesetzt, welche mit freien Provenienzforschern aus Deutschland zusammenarbeiten werden.

Die Leitung des Stiftungsrats hat Monika Grütters, die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, übernommen. Den Posten des ehrenamtlichen Vorstands wird der ehemalige Direktor der Hamburger Kunsthalle Prof. Uwe Schneede bekleiden. Es wird zudem eine unabhängige „Beratende Kommission“ unter der Leitung der ehemaligen Präsidentin des Bundesverfassungsgerichts Prof. Jutta Limbach ins Leben gerufen.

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